Wachstum und Entfaltung in der Kindererziehung ist das Beste, was wir als Eltern zulassen können.

Erziehung – funktioniert das überhaupt?

Über Erzie­hung und Erzie­hungs­me­tho­den gibt es massen­haft Lite­ra­tur. Kommt man dem Wort etymo­lo­gisch auf die Spur, so steckt darin das althoch­deut­sche Wort für „ziehen“. Erzie­hung ist also das „Heraus­zie­hen“ oder die Bildung des Geis­tes und Charak­ters eines jungen Menschen.

So weit so gut. Da nichts bleibt, wie es ist, geht es der Pädago­gik nicht anders. Vor allem wenn man bedenkt, dass Gehirn­for­schung und Verhal­tens­bio­lo­gie erst seit den 80er Jahren richtig große Fort­schritte gemacht haben.

Bis dahin war die Pädago­gik noch stark geprägt von den Anfän­gen des vorhe­ri­gen Jahrhunderts.

Dann wurde bekannt, dass verbale Gewalt ähnlich wie körper­li­che Gewalt nega­tive Einflüsse auf die Persön­lich­keits­ent­wick­lung eines Kindes hat. Und seit dem 1. Januar 2001 haben Kinder sogar ein Recht auf gewalt­freie Erzie­hung. Was für eine Errungenschaft!

Körper­li­che Stra­fen, seeli­sche Verlet­zun­gen und entwür­di­gende Maßnah­men sind in der Erzie­hung gesetz­lich verbo­ten. Und damit ist ein Leit­bild für Erzie­hung formu­liert worden, das die unan­tast­bare Würde des Kindes in den Mittel­punkt stellt. Dieses Gesetz stellt ein für alle Mal fest, was in der Erzie­hung erlaubt ist und was keines­falls ange­mes­sen ist.

Aus diesem Hinter­grund heraus müssen wir unsere Kinder erzie­hen: mit Respekt, gewalt­freier Kommu­ni­ka­tion, Wert­schät­zung und vor allem mit Akzep­tanz und Liebe.

Erzie­hung ist die Entschei­dung der Eltern und es obliegt den Vorstel­lun­gen der Eltern, wie sie ihr Kind erzie­hen möch­ten. Darum wollen wir hier nichts beur­tei­len oder verur­tei­len, wir wollen nur zum Nach­den­ken bewe­gen. Denn die Verant­wor­tung liegt bei den Erziehungsberechtigten.
Somit muss sich jeder selbst die Frage stel­len, was wohl aus ihm selbst gewor­den wäre, wenn in der eige­nen Erzie­hung deut­lich weni­ger „gezo­gen“ worden wäre und man statt­des­sen mehr „Wachs­tum und Entfal­tung“ zuge­las­sen hätte.

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