Schon mit der Muttermilch, die leicht süßlich schmeckt, wird eine Vorliebe für die süße Geschmacksrichtung kreiert. Und obwohl manche Kinder sich sobald sie andere Dinge essen dürfen, begeistert auf Herzhaftes stürzen, bleibt bei den meisten die Lust aufs Süßes lebenslang größer. Dazu kommen unzählige Verlockungen, gerade natürlich rund um die Festtage.
Auch in Lebensmitteln, bei denen wir es gar nicht vermuten, wie z. B. Leberwurst oder fertiger Spaghettisoße ist viel Zucker enthalten. In manchen sogar sehr viel. Ein Esslöffel Ketchup zum Beispiel enthält im Schnitt einen ganzen Würfelzucker. Ein Kind sollte aber eigentlich nur 6 Stück Würfelzucker per Tag (rund 25 Gramm) zu sich nehmen. Wie können wir es da schaffen, den Zuckerkonsum von Kinder auf ein gesundes Maß zu reduzieren und dabei trotzdem ihre Lust auf Süßes befriedigen? Verbote haben wenig Sinn. Wir alle wissen, dass Verbotenes eher interessant und verlockend ist.
Statt Süßes komplett zu verbieten, ist es daher sinnvoller, es zu festen Zeiten anzubieten. Zum Beispiel als Dessert oder wie in Frankreich üblich am Nachmittag. Hier bekommen die Kinder nach der Schule, die in Frankreich erst gegen 15.30 endet ein “goûter”, einen süßen Snack, der ihnen hilft, bis zum Abendessen durchzuhalten. Auf diese Weise wird der Appetit auf etwas Süßes befriedigt und es entsteht kein Heißhunger drauf.
Natürlich ist es auch wichtig, selbst mit gutem Beispiel voran zu gehen und den Kindern so beizubringen, dass „alles in Maßen“ die beste Regel für gesundes Essen ist.
Gemeinsam entdecken wie lecker Früchte ohne Zucker sein können oder Kinder beim Kochen und Backen mit einzubeziehen, kann bei älteren Kindern auf entspannte Weise ein Bewusstsein über Inhaltsstoffe von Nahrungsmitteln und gesunder Ernährung schaffen.
Auch bei Getränken kann man neue Dinge ausprobieren. In Deutschland sind Saftschorlen noch immer sehr beliebt. Immer noch besser als mit Zucker gesüßte Limonaden, doch leider enthalten auch Säfte viel Zucker. Man kann statt dessen ausprobieren mal Früchte in Wasser oder Sprudel zu geben und das dann als Erfrischungsgetränk zu genießen.
Die Kinder schmecken nichts? Vielleicht klappt es ja, wenn man sie mit verbundenen Augen testen lässt und derjenige, der den richtigen Fruchtgeschmack errät, einen kleinen Preis gewinnt. Mit spielerischen Aktionen wie dieser kann man Kindern helfen, ihren Geschmackssinn zu verfeinern und sich auch für andere Dinge als Schokoriegel oder Gummibärchen zu begeistern!