Social Media / Influencer: In the future, everyone will be world-famous for 15 minutes.*
Kinder allein zu Haus?
*Dieses Zitat stammt von Andy Warhol aus dem Jahr 1968. Zu diesem Zeitpunkt konnte er unmöglich wissen, wie Recht er haben würde. Denn die digitale Pandemie war da noch nicht absehbar. Meinungen wurden zur damaligen Zeit wohl überlegt, recherchiert, abgewogen und in Medien veröffentlicht. Medien, die einen Ruf zu verlieren hatten. Medien, welche die Pressefreiheit als eine Verantwortung und Verpflichtung verstanden. Die Macht der Medien, der Politik und Konzerne war über Monopole sehr konzentriert. Alles das hat sich verändert und aufgelöst. Mit dem digitalen Tsunami wurden diese Gebilde und Strukturen förmlich weggerissen. Wo Millionen alle Informationen aus der Tageszeitung und den 20 Uhr Nachrichten bezogen versorgen heute Influenzer und Social Media mit Content. All dies Informationen zu nennen würde dem nicht gerecht werden. Denn hier geht es nicht um den Gehalt von Informationen. Es geht nicht um qualitativen Journalismus. Es geht nicht um Wahrheit und Wirklichkeit, sondern das Maß aller Dinge sind „Likes“, „Klicks“ und „Follower“.
Wer hier die Massen auf sich vereint, ist plötzlich jemand in der digitalen Welt. Neue Superstars werden geboren. Neue Berühmtheiten. Neue Vorbilder. Und neue Meinungsbildner. Was geht und was nicht geht, lenken heute diese Influencer. Was wichtig ist sagen einem die Social Media Kanäle.
Ein Hype folgt auf den nächsten. Content is king. Egal wie. Alles scheint erlaubt. Lügen werden zu Wahrheiten. Und jeder, der einen Kanal hat, wird zum Experten. Das ist die Realität. Und mit der gilt es umzugehen. Umzugehen bedeutet, dass man eigentlich nichts mehr glauben darf. Keinem Bild. Keiner Aussage. Keinem Video. Nichts ist mehr so wie es scheint. Die Welt des Scheins ist die digitale Welt. Das veranlasst uns alle wieder kritischer zu sein. Berechtigte Zweifel anzumelden. Und den Dingen auf den Grund zu gehen. Der Mensch muss lernen differenziert wahr zu nehmen. Dort, wo qualitative Merkmale keine Rolle mehr spielen, sondern nur quantitative – muss der Konsum einer Art Selbstkontrolle unterliegen. Und allem mit dem nötigen Abstand begegnet werden.
Und wer sich den Unterschied immer wieder mal vor Augen führen will, der liest in aller Regelmäßigkeit mal das Wochenmagazin ‚Die Zeit’ oder schaut einen ganzen Abend Arte oder 3 Sat. Da kann man miterleben, wie es war, als Menschen noch wohl überlegt kommunizierten. Als der Auftrag der Wahrheit und der Wirklichkeit Freude bereitet hat. Und man den wesentlichsten aller Unterschiede nachempfinden konnte, den zwischen Inspiration und Bedeutungslosigkeit.